Keine Etikettenpolitik auf dem Rücken der Schulen

Warum die Sekundarschule Dormagen mehr verdient als einen symbolischen Etikettenwechsel

Die CDU Dormagen fordert aktuell, aus der Sekundarschule eine zweite Gesamtschule zu machen. Was auf den ersten Blick nach einem bildungspolitischen Fortschritt klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als rein symbolische Umbenennung – ohne pädagogischen Mehrwert. Ich halte das für eine politische Übersprungshandlung, die mehr verunsichert als weiterhilft.

Als Bürgermeisterkandidat von Bündnis 90/Die Grünen – und als Lehrer mit 17 Jahren Erfahrung am Leibniz-Gymnasium Dormagen sowie in der jetzigen Funktion im Schulleitungsteam eines Mönchengladbacher Gymnasiums – weiß ich, worauf es in der Bildungslandschaft wirklich ankommt: auf pädagogische Konzepte, qualifizierte Lehrkräfte und Vertrauen in bestehende Angebote.

Die Sekundarschule Dormagen steht für genau das: integratives Lernen, ein engagiertes Kollegium, engagierte Eltern und klare Entwicklungsperspektiven. Sie ermöglicht alle Schulabschlüsse der Sekundarstufe I und kooperiert eng mit dem BvA-Gymnasium, um auch den Übergang in die Oberstufe zu sichern. Die Schule entwickelt ihr Profil stetig weiter und begegnet den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen ihrer Schüler:innen mit individueller Förderung und modernen pädagogischen Ansätzen.

Was die CDU mit ihrem Vorschlag betreibt, ist Rosinenpickerei auf Kosten einer Schulform, die längst zeigt, wie gute Bildung auch jenseits von Schlagzeilen funktioniert. Eine Namensänderung allein ändert nichts am gelebten Schulalltag – und suggeriert fälschlicherweise, dass die Sekundarschule ein “Angebot zweiter Klasse” sei.

Wir GRÜNE halten dagegen: Die Sekundarschule verdient Rückhalt – nicht Stigmatisierung. Wer ihr offen und offensiv begegnet, stärkt das Vertrauen der Eltern in ein starkes und gleichwertiges Angebot innerhalb der vielfältigen Schullandschaft Dormagens. Eine echte Weiterentwicklung kann nur gelingen, wenn wir pädagogische Qualität anerkennen und sichtbar machen – nicht, wenn wir sie unter neuen Etiketten verstecken.

Dormagen braucht keine kosmetischen Umbenennungen, sondern eine ehrliche Bildungspolitik mit Substanz. Dafür stehen ich!