Warum eine Senkung der Gewerbesteuer Dormagen schadet – und wie wir Wirtschaft trotzdem stärken können

Die CDU fordert eine Senkung der Gewerbesteuer, um die Wirtschaft in Dormagen anzukurbeln. Klingt auf den ersten Blick gut – ist es aber nicht.

Denn: Unsere Haushaltslage ist ohnehin angespannt. Eine Steuersenkung würde ein Millionenloch in den Etat reißen. Das Geld müsste an anderer Stelle eingespart werden – und das träfe uns alle: weniger Mittel für Schulen, Straßensanierungen, Sport, Kultur und soziale Angebote.

Besonders paradox: Die CDU beklagt seit Jahren die schwierige Haushaltslage, will aber gleichzeitig auf wichtige Einnahmen verzichten. Das ist finanzpolitisch widersprüchlich und gefährdet die Handlungsfähigkeit unserer Stadt.

Wirtschaft fördern – ohne Steuersenkung

Eine starke Wirtschaft braucht nicht in erster Linie Steuergeschenke, sondern verlässliche Rahmenbedingungen und gezielte Unterstützung. Dafür stehe ich:

  • Flächen gezielt entwickeln – bestehende Gewerbeflächen modernisieren und brachliegende Areale wie das Zuckerfabrikgelände oder das Kaufland-Areal sinnvoll nutzen.
  • Schnellere Genehmigungen – Unternehmen dürfen nicht monatelang auf Bau- oder Betriebsgenehmigungen warten.
  • Fachkräfte sichern – durch Kooperationen zwischen Schulen, Berufskollegs und Betrieben sowie bezahlbaren Wohnraum für Beschäftigte.
  • Gute Infrastruktur – leistungsfähige Straßen, Radwege und ÖPNV, um Arbeitnehmer:innen und Kund:innen den Zugang zu erleichtern.
  • Netzwerke stärken – regelmäßige Wirtschaftsforen und direkte Dialogformate zwischen Verwaltung, Politik und Gewerbe.
  • Innovationen fördern – gezielte Unterstützung bei Energieeffizienz, Digitalisierung und nachhaltiger Produktion.

Nur so schaffen wir eine Wirtschaft, die krisenfest ist, Arbeitsplätze sichert und Dormagen zukunftsfähig macht – ohne die Stadtkasse zu plündern.

Ich will, dass Dormagen beides kann: wirtschaftlich stark sein und in Bildung, Kultur, Sport, Klimaanpassung und Lebensqualität investieren. Eine Senkung der Gewerbesteuer wäre der falsche Weg.