

Der Sportverband Dormagen hat mich als Bürgermeisterkandidat von Bündnis 90/Die Grünen angeschrieben und um meine Haltung zur Sportförderung in unserer Stadt gebeten. Gerne habe ich diesen Fragenkatalog beantwortet – denn der Sport ist für mich ein zentrales Thema für Gesundheit, Gemeinschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ich selbst bin im Sport verwurzelt – als aktiver Fußballer bei den „Alten Herren“ des TuS Hackenbroich, als langjähriger Tennisspieler und lizensierter Tennistrainer. Auch das Ehrenamt in Vereinen ist mir aus eigener Erfahrung bestens vertraut. Ich weiß, wie viel Herzblut, Zeit und Engagement in unseren Dormagener Sportvereinen steckt – Tag für Tag, oft im Hintergrund.
Gleichzeitig stehen viele Vereine und die Stadt Dormagen vor Herausforderungen: knappe Kassen, ein wachsender Sanierungsbedarf, der Mangel an Übungsleitenden, Veränderungen durch Klimaanpassung und Digitalisierung. Umso wichtiger ist es, Sport als Querschnittsaufgabe zu verstehen – in Verbindung mit Bildung, Integration, Ehrenamt und nachhaltiger Stadtentwicklung.
Im Folgenden finden Sie meine Antworten auf die Fragen des Sportverbands Dormagen – als Zeichen meiner Wertschätzung für den organisierten Sport und als Einladung zum Gespräch und zur Zusammenarbeit:
Antworten auf den Fragenkatalog des Sportverbands Dormagen:
1. Sind Sie Mitglied in einem Sportverein und betreiben dort aktiv Sport?
Ja, ich bin derzeit aktiv beim TuS Hackenbroich bei den „Alten Herren“ Fußball im Einsatz. Sport begleitet mich schon mein ganzes Leben – schon als Jugendlicher habe ich Vereins- und auch Leistungssportbetrieben. Besonders verbunden bin ich dem Tennis: Ich habe in verschiedenen Tennisvereinen gespielt, den Trainer-B-Schein erworben und bis vor wenigen Jahren nebenberuflich als Tennistrainer in Köln gearbeitet. Auch das Ehrenamt im Sportvorstand ist mir vertraut – ich war über mehrere Jahre Jugendwart in einem Tennisverein. Diese persönlichen Erfahrungen prägen meine Wertschätzung für den Sport und das große Engagement der Ehrenamtlichen in unseren Dormagener Vereinen.
2. Wie werden Sie – angesichts angespannter Finanzen – die notwendige Sportförderung sicherstellen? Beabsichtigen Sie eine Anpassung des Sportetats?
Die finanzielle Lage ist herausfordernd, aber der Sport ist für mich eine kommunale Pflichtaufgabe im besten Sinne – gerade weil er Gesundheit, Integration und Gemeinschaft fördert. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Sportetat stabil bleibt und gezielt gestärkt wird, etwa durch Fördermittel von Land und Bund. Kreative Kooperationen – z. B. mit Schulen oder sozialen Trägern – können helfen, Ressourcen besser zu nutzen und Sportangebote zu sichern.
3. Fördern Sie – und wenn ja, wie – den geplanten Wildwasserpark Dormagen?
Ich sehe im geplanten Wildwasserpark grundsätzlich ein spannendes Projekt mit Potenzial für den regionalen Freizeit- und Vereinssport. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass bei Großprojekten Kosten, Klimaverträglichkeit und Folgekosten von Anfang an ehrlich geprüft werden. Sollte sich der Park als nachhaltig tragfähig, sportlich sinnvoll und finanziell darstellbar erweisen, kann ich mir eine Förderung gut vorstellen – etwa über Projektpartnerschaften, Drittmittel oder durch eine modulare Umsetzung.
4. Wie begegnen Sie dem wachsenden Anteil an Nichtschwimmern und wie fördern Sie die Schwimmerziehung?
Dass immer mehr Kinder nicht schwimmen können, ist ein echtes Alarmsignal – auch in Dormagen. Ich setze mich für den Erhalt und die Modernisierung unserer Schwimmbäder ein und will, dass jedes Kind spätestens in der Grundschule schwimmen lernt. Dazu braucht es mehr Schwimmkurse, flexiblere Belegungszeiten für Schulen und Vereine – und einen gezielten Ausbau der Zusammenarbeit mit der DLRG, den Schwimmvereinen und engagierten Übungsleitenden. Schwimmen ist eine Kernkompetenz – nicht Luxus. Ich finde die Idee des Schwimmcontainers „Narwali“ sehr sinnvoll und wirklich unterstützenswert. Dieses Angebot sollte immer wieder gemacht werden.
5. Wie unterstützen Sie konkret die Vereine beim Mangel an Übungsleitern und Ehrenamtlichen?
Ich möchte das Ehrenamt stärken – durch einfachere Förderanträge, bessere Vernetzung der Vereine, sowie durch Anerkennung und Weiterbildung. Ich kann mir vorstellen, gemeinsam mit dem Sportverband und der VHS ein Ehrenamtsprogramm aufzulegen, das gezielt junge Menschen für Übungsleitung und Vereinsarbeit begeistert – z. B. mit Schulkooperationen, Patenschaften und Zertifikaten. Auch die Würdigung des Engagements gehört dazu.
6. Werden Sie den Sportentwicklungsplan auf den aktuellen Stand bringen?
Ja, das halte ich für dringend notwendig. Der aktuelle Plan stammt meines Wissens aus 2007 – die Stadt, die Gesellschaft und die Anforderungen an Sportangebote haben sich seither stark verändert. Ich werde mich dafür einsetzen, gemeinsam mit dem Sportverband und den Vereinen einen neuen Sportentwicklungsplan zu erstellen, der sowohl Infrastruktur als auch Bewegungsangebote für alle Altersgruppen im Blick hat – auch unter dem Aspekt von Inklusion, Digitalisierung und Klimaanpassung. Eine Zusammenarbeit ist mir hier sehr wichtig, weil Expertise aus verschiedenen Perspektiven nötig ist, um ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen.
7. Werden Sie den „Pakt für den Sport“ fortsetzen?
Ja, auf jeden Fall. Der „Pakt für den Sport“ ist ein wichtiges Signal der Verlässlichkeit und Partnerschaft zwischen Stadt sowie Vereinen, dessen Schwerpunkt auch die gemeinsame Bearbeitung des Sportentwicklungsplan ist. Ich stehe zu dieser Zusammenarbeit – und möchte sie gerne gemeinsam weiterentwickeln. Das kann auch heißen, neue Themen mit aufzunehmen, etwa Gesundheitssport, Integration, Inklusion oder Klimaschutz im Sportstättenbau.
8. Welchen Ort stellen Sie dem Sportverband Dormagen zukünftig zur Verfügung?
Mir ist klar, dass der Verlust des Büros eine Lücke gerissen hat. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Sportverband wieder einen angemessenen, gut erreichbaren Ortbekommt – möglichst zentral und mit Platz für Besprechungen und Austausch. Denkbar wäre eine Lösung im Umfeld einer größeren Sportstätte mit Begegnungscharakter. Für Ideen und Vorschläge wäre ich immer offen und wir würden gemeinsam eine Lösung finden.